Hiermit hat nun der dritte große Teil meiner Reise begonnen. Erst Asien, dann wieder die westliche Kultur mit Australien und Neuseeland und nun kommt Lateinamerika, wobei mit Guatemala begonnen wird. Cuba lässt sich in dieses Schema leider schlecht einarbeiten, weils einfach völlig heraussticht und nicht einsortierbar ist.
Fangen wir mal vorn an, bei meiner Vorbereitung zu Guatemala.
Meine Vorbereitung: gar keine.....
Grund: einen Monat kein Internet dank Cuba
Ich selbst sollte am Abend des 09. Januars ankommen um 22:00. Ich konnte keine Unterkunft für die erste Nacht aus Cuba buchen, ich wusste nichtmal, ob ich überhaupt ein Visum brauche, ich wusste nicht was der Wechselkurs ist und wie die Währung überhaupt heisst. Ich wusste quasi nicht viel.
Ich hörte immer wieder, dass das Land sehr gefährlich sei, die Hauptstadt Guatemala City selber am schlimmsten ist, man sie am besten schnell verlassen soll. Und mit meinen Voraussetzungen war ich super vorbereitet....
Mir ging in den letzten Tagen in Cuba und bei der finalen Ankunftin Guate doch ein wenig die Pumpe, mindestens so sehr wie zu Antritt der ganzen Reise.
Am Ende zeigte sich, dass auch das alles zu bewältigen war, ich schlussendlich in einer guten Unterkunft unterkam, die Sebastian für mich denn aus Deutschland gebucht hat und ich bis zur dortigen Ankunft nicht überfallen wurde. :-)
Guatemala City stellte sich auch als ganz interessant heraus, so dass ich hier zumindest drei Tage blieb. Von dem Hostel sind angestellte Locals mit uns zusammen gestartet, die uns auch Abends mal zu den Clubs brachten. Es war schon ganz lustig, in einem Club anzukommen, mit Abstand der größte zu sein und als einziger blondes haar zu haben. Die Aufmerksamkeit die man erhielt, gab einem son kleines Superstar-feeling. Hier geht halt quasi kein weiterer ausländer aus, da man normalerweise die Stadt einfach meidet. Mit den Personen vom Hostel fühlte man sich aber sicher.
Danach ging es direkt an das gesetzte Ziel, etwas mehr Spanisch zu lernen. Ich bekam von einem Freund, den ich während des Auslandssemesters kennengelernt habe, wertvolle Tips für Sprachschulen. Also suchte kch mir die am besten bewertete Schule raus und fuhr in die Stadt. In diesem Falle die PLQ-Schule in Quetzaltenango alias Xela.
Der Unterricht sieht wie folgt aus. Man hat einen ausgebildeten Lehrer, mit dem man 4 1/2 Stunden 1on1 Unterricht hat. Zusätzlich macht man einen homestay bei local families und isst mit ihnen alle Mahlzeiten zusammen, um auch dort weiter das Spanische zu üben.
Es ist wirklich eine sehr intensive Lernzeit, die aber ihre Früchte trägt. Man lernt wirklich ausgesprochen viel in kurzer Zeit. Zum Glück hatte ich Spanisch bereits in der Schule und auch ein Semester lang im Studium, so dass auch nur viel Auffrischung stattfindet, was das Lernen nur noch angenehmer macht. Es ist wirklich großartig.
Am Wochenende habe ich mit ein paar andern Schülern eine geführte Wanderung zu einem der aktiven Vulkane hier in Guatemala gemacht, was ausgesprochen eindrucksvoll war. Der Vulkan hat mehrere Erruptionen am Tag, so dass man auch das Spektakel mal live miterleben konnte. Das ganze passiert auch bei nicht wenigen Geräuschen.
Mittlerweile verbringe ich meine zweite Woche des Lernens in der Partnerschule in einem kleinen Dorf (Bilder von der neuen Schule kommen im nächsten Post). Man ist hier quasi sehr abgeschieden, hier gibt es nichts weiter als die Schule und kleine lokale Kommunen von Guatemaltecas, die auf den Finkas arbeiten. Bei den Familien isst man alle drei Mahlzeiten, jedoch haben diese nicht die Kapazitäten, einen zu beherbergen. So ist man direkt in der Schule untergebracht, die darauf vorbereitet ist. Man hat hier also eine feste Gruppe von Menschen für mindestens eine Woche um sich, hat Zeit Hausaufgaben zu machen und zu üben, man trifft viele locals, spielt mit den Kindern Fußball oder bringt ihnen die Zahlen auf Englisch bei. Achso, der Unterricht findet übrigens draußen in kleinen Hüttchen statt, man trinkt Kaffee aus Bohnen, die in der Nachbarschaft geerntet werden. Es handelt sich mit der Schule auch um eine non-profit-Organisation, so dass das gesamt Geld wirklich den einheimischen Familien zu Gute kommt. Ich hab mich an meinem zweiten Tag hier schon entschieden, meinen Aufenthalt noch zu verlängern, weils einfach zu genial ist.