In phnom penh habe ich mich insgesamt lediglich 2 tage aufgehalten. Da wir aber kurz vor den wahlen standen, war das auch eine gute idee, da ausschreitungen zu erwarten waren und denn muss man sich dort nicht aufhalten. Die zeit reichte aber, um die wichtigsten punkte der stadt und umgebung zu besichtigen. In diesem falle ist das beeindruckende die geschichte von Kambodscha selbst, die man in dieser Stadt in einem gefängnis, was ehemals eine schule war und bei einem Massengrab nähergebracht bekommt.
Ein kurzer rückblick: vor etwa 38 jahren war in diesem land eine partei (khmer rouge) an der macht, die ein reines bauernvolk in diesem land haben wollte. Menschen wurden aus den städten vertrieben, schulen geschlossen und die gelehrten, alle gelehrten, umgebracht. Es ging soweit, dass von den 8 millionen einwohnern des landes knapp 3 millionen menschen vom eigenen volk unter diesem regime ermordet wurden ... eine gesamte generation fehlt in diesem land. Es ist wirklich unvorstellbar..
Im sogenannten S21, der ehemaligen schule, wurden die menschen solang gefoltert, bis sie endlich falschaussagen machten, die sie als schuldig darstehen ließen. Sei es sie haben für den KGB gearbeitet oder das system unterwandern wollen.
Daraufhin wurden sie aus dem gefängnis abtransportiert und umgebracht, da sie ja schuldig waren. Um zu vermeiden, dass sich die familien derjenigen rächen konnten, wurden ab einem bestimmten zeitpunkt auch der komplette familienstamm ausgerottet und das auf brutalste art und weise.
Wir haben dazu ein killing field mit massengräbern besucht, wovon es in dem gesamten land über 300 stück verteilt gibt. Bei diesem killing field sind etwa 20000 menschen umgebracht worden.
Ich muss zugeben, dass es auch gar nicht leicht fällt, diesen blogeintrag zu schreiben, da es nicht einfach ist, angebrachte worte zu finden. Die menschen sind dort auf so brutale weise umgebracht worden, dass man es sich nicht vorstellen kann.
Man wollte keine munition verschwenden, deswegen hat man sie einfach mit spaten und hacke erschlagen oder ihnen einfach die kehle durchgeschnitten. Der dargestellte baum wurde genutzt, um kleinkinder zu töten. Sie wurden an den füßen festgehalten und solang mit ihrem kopf dagegen geschlagen, bis er zerschmettert war und sie sich nicht mehr rührten...
Einige der massengräber wurden ausgehoben, andere nicht. Alle dabei gefundenen schädel sind in der stupa, der gedenkstelle, aufbewahrt. Es handelt sich dabei um 9000 schädel, die dort übereinandergestapelt zu sehen sind. Es ist unvorstellbar..
Es wird bei dem gang über das gelände auch darauf hingewiesen, auf den wegen zu bleiben, da man sonst auf knochenteile treten könnte, die der regen nach und nach zum vorschein bringt. Man sieht wirklich noch hin und wieder menschenknochen neben sich liegen, was man einfach gar nicht recht glauben kann.
Das schlimmste an der ganzen sache ist, dass nach dem sturz des regimes die drahtzieher und führungskräfte noch 20 jahre weiter in ihrer partei tätig sein durften und nicht verhaftet wurden. Erst 1997 sind sie unter arrest gestellt worden. Sie wurden sogar noch von der welt, auch deutschland, in gewisserweise unterstütz da sie die gegenspieler zur der kommunistischen partei waren, die anschließend an die macht kam.
Dieses land hat allgemein gesagt eine ganz schreckliche vergangenheit, über die auch sonst nicht gesprochen wird. Jede familie ist davon betroffen, alle haben verwandte verloren. Es ist wirklich ganz ganz traurig.